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Wenn Allergien das Leben erschweren

Winzige Quälgeister aus der Luft 

So schön und sehnlich erwartet diese Jahreszeit auch ist – AllergikerInnen begegnen ihr mit gemischten Gefühlen. Denn im Frühling beginnt der Pollenflug – und mit ihm die Zeit der allergischen Reaktionen.

Jedes Jahr sind sie früher im Anflug: winzige Pollen, die belasten mehr als ein Drittel der Schweizer und deutschen Bevölkerung, die Nase triefen und die Augen jucken lassen - Tendenz steigend. Bei dieser allergischen Reaktion handelt es sich um eine Entzündung der Nasenschleimhaut, der Bindehaut und Augenlider. Typische Beschwerden sind Niesattacken, eine laufende Nase und tränende sowie gerötete Augen. Halsschmerzen, Heiserkeit, Kopfschmerzen und Husten können ebenfalls auftreten.

Hinzu kommt, dass die Klimaerwärmung die Pollensaison und somit auch die Zeit der Beschwerden verlängert: Die steigenden Temperaturen führen dazu, dass die Pollen der Gräser und Kräuter länger in den Herbst hineinfliegen, während die Bäume früher im Jahr zu blühen beginnen.

Auch ich gehörte lange zu den Menschen, die den Frühling herbeisehnten und gleichzeitig mit gemischten Gefühlen ihn begrüssten. 

Invasion der Allergien

Nicht nur die Zahl der AllergikerInnen steigt, auch der Schweregrad der Beschwerden nimmt zu. Ob Pollen, Hausstaubmilben, Nüsse oder Tierhaare. Woran liegt dieser Anstieg?

Eine Grundlage bilden unsere Gene und unser Immunsystem. Eine Superabwehr macht uns widerstandsfähiger gegenüber schweren Infektionskrankheiten, leider auch anfälliger für Allergien. Wenn der Vater Allergiker ist, übernimmt häufig die älteste Tochter ähnliche Symptome. So wurde ich während meines Sprachaufenthalts in England überrascht: Ein warmer Frühlingstag löste bei mir eine Pollenallergie aus. Ich sass im Klassenzimmer mit geröteten Augen und wusste nicht genau, was mit mir geschah. 

Unser Lebensstil ist mit hochverarbeiteten Nahrungsmitteln und die Hygiene-Theorie sind weitere Erklärungsansätze für die Invasion der Allergien. Auf dem Land sind sie seltener, weil der frühe Kontakt zu Mikroben offenbar das Risiko verringert. Dies sagen Experten wie der Allergieforscher Professor Dr. Torsten Zuberbier aus Berlin.

Mildere Temperaturen verlängern die Pollensaison jetzt schon um rund 20 Tage. Aber auch Veränderungen in unserem Mikrobiom fördern die Entstehung von Allergien.

Quelle RKI

Schimmel, Milben, Tierhaare und Feinstaub

Unser Immunsystem wird auch in den eigenen vier Wänden manchmal auf eine harte Probe gestellt. Schimmelpilz ist die häufigste Meldung, wenn es um Schadstoffe in Innenräumen geht. Dies aufgrund bessere isolierter Häuser, die den Luftaustausch erschweren. Auch übertriebenes Sparen beim Heizen und zu wenig Lüften spielen eine Rolle. Milben fühlen sich besonders wohl in den Matratzen und Bettzeug. Das hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, vielmehr lassen die milderen Winter sie länger überleben. Vorratsmilben in angebrochenen Lebensmittelpackungen führen zu ähnlichen Symptomen wie Heuschnupfen und/oder einer Allergie.

Besonders ärgerlich wird es, wenn das eigene Haustier zu Niesattacken oder sogar Asthma führt. Etwa jede zehnte Person leidet an einer Tierhaarallergie, doch dies kommt gar nicht unbedingt von den Haaren des Tieres, wie es vermuten lässt. Dafür verantwortlich sind bestimmte Eiweissbausteine in Speichel, Talg und Schweissdrüsen der Vierbeiner, welche uns so reagieren lassen. Katzen haben dabei ein deutlich grösseres Allergiepotential als Hunde. Schon ein indirekter Kontakt kann reichen. Jedes zweite Kind hat gar keine eigene Katze, sondern reagiert etwa auf die Haare im Pulli eines Freundes, erklärt der Allergieforscher Zuberbier.

Einige Forscher gehen davon aus, dass der Temperaturanstieg durch den Klimawandel höhere Sporenkonzentration begünstigt und der höhere Kohlendioxidgehalt in der Luft Sporen aggressiver macht. Kohlenstoffdioxid wirkt wie Dünger auf die Pollenproduktion – um rund 20% legte sie in den vergangen dreissig Jahren bereits zu.

In der eigenen Wohnung können Raumluft-Filter Pollen und allergiefördernden Feinstaub beseitigen. Diese Erfahrung habe ich selbst schon mehrmals gemacht. Mir ging es bei einem Wohnungswechsel ohne Teppiche und Vorhänge sofort viel besser. Auch Luftschadstoffe wie Ozon oder Feinstaub belasten unsere Atemwege. Als langjährige Pendlerin und nach einem akuten Asthmaanfall, halte ich mich mittlerweile so wenig wie möglich an Bahnhöfen auf.

Allergisch gegen Essen

Die Fülle der Symptome und die grosse Vielfalt und die Vielschichtigkeit der Krankheitsbilder sind die Gründe, warum im schulmedizinischen Verständnis die Nahrungsmittelallergie nicht in dieser Weise akzeptiert ist. In vielen Fällen entwickelt sich eine Allergie erst beim jungen Erwachsenen. Oft benötigt es gewisse Expressionsfaktoren, die das Gen zum Ausdruck bringen, so wie dies häufig bei der Zöliakie der Fall ist. Die Kenntnis der kindlichen Symptome ist daher sehr wichtig.

Nahrungsmittelallergie bezieht sich meist auf verschiedene Nahrungsmittel und tritt fast immer versteckt auf. Oft löst es Fernsymptome in anderen Organen aus, anstatt im Darm und die Symptome verändern sich im Verlauf der Jahre. Laboruntersuchungen können es nur zum Teil aufdecken. Jedoch zeigt sich, dass die Symptome bei Einhaltung einer Ernährungsumstellung sich verbessern, wenn man dran bleibt.

Die Paracelsus Klinik nimmt an, dass annähernd 60% aller Erwachsenen auf ein oder meistens mehrere Nahrungsmittel empfindlich reagieren.

Mehr Kreuzallergien

Fast alle Allergien sind auf dem Vormarsch und häufig spricht man von Kreuzallergien. Wer zum Beispiel auf Birkenpollen reagiert, verträgt oft auch kein Steinobst und keine Nüsse. Der Grund dafür sind die allergieauslösenden Proteine, die sich chemisch ähneln. Eine Allergie kann somit aus verschiedenste Substanzen bestehen, zum Beispiel: Katzenhaare, Heustaub, Erdbeeren usw. Eine Hausstaubmilbennallergie geht auch mit einer Allergie gegen Garnelen, Krabben, Hummer einher. Alle diese Allergien, die in Hauttests oder IgE-Bluttests nachgewiesen werden können, sind in Wirklichkeit immer nur Sekundärallergien.

Sie haben ihre Basis in Grundallergien sowie in schwer gestörten Schleimhäuten und einem gestörten inneren Milieu. Das Grundallergen ist daher meist in Grundnahrungsmitteln zu suchen, welches bereits im Säuglingsalter verabreicht wurden. Sobald der Säugling also Fremdeiweisse bekommt, wird sein Darm-Immunsystem sensibilisiert. Bei den meisten Allergien handelt es sich also um die Folgen einer Nahrungsmittel-Eiweiss-Empfindlichkeit, die ihrerseits nicht direkt bemerkt wird.

Vermerk der Vollständigkeit halber: Bei Fructose-Intoleranz (Fruchtzucker) oder Lactose-Intoleranz (Milchzucker) handelt es sich nicht um eine Allergie, sondern um ein Enzymmangel (Verdauungsschwäche). Das Fruchtzucker aus frischen Früchten, kann nicht enzymatisch im Darm aufgeschlüsselt werden, sondern bakteriell erst im Dünndarm, was dann zu Blähungen führt. Dies bedeutet, dass viele Menschen eine Pancreasschwäche haben, da die Bauchspeicheldrüse die Fructase oder die Lactase nur in kleinen Mengen bilden kann.

Primärallergene 

Die häufigsten Primärallergene der Nahrungsmittelallergien sind Kuhmilcheiweiss, Hühnerei, Nüsse und Weizen (Gluten). Das Beta-Lactoprotein ist das häufigste Nahrungsmittelallergen. Es ist in der Milch und in allen aus Milch hergestellten Produkten enthalten, ausser in Rahm/Sahne und Butter. Die Symptome sind vielfältig und die allergische Reaktion treten erst 2-3 Tage nach der Einnahme ein. Von milden Reaktionen wie Juckreiz, Schwellungen der Mundschleimhaut über Erbrechen, Übelkeit, Pusteln am ganzen Körper bis hin zu einem allergischen Schock.

Primärallergien werden früh im Leben fixiert und häufig nicht bemerkt. Die Symptome sind dabei nur zum kleinsten Teil auf den Darm bezogen, weil sie im Immunsystem ablaufen. Auch wandeln sich die Symptome der Nahrungsmittelallergie während der Jahre enorm. Sie zeigen beim Säugling ein ganz anderes Bild als beim Kind und später beim Erwachsenen. Je älter der Mensch, desto «verwaschener» werden die Symptome – sie werden mehr von anderen Belastungen überlagert.

Die Nahrungsmittelallergien sind die häufigsten versteckten Ursachen von chronischen Krankheiten. Sie haben ihre Wurzel in der frühen Kindheit, wenn der Säugling abgestillt wird. Sobald der Säugling also Fremdeiweisse bekommt, wird sein Darm-Immunsystem sensibilisiert.

Dr. Thomas Rau

Untersuchungsmethoden

Die gute Nachricht: Allergien sind heute gut behandelbar. Voraussetzung ist aber eine sehr exakte Diagnose. Das Wichtigste ist die Erkennung der auslösenden Faktoren. Für Pollenallergiker gibt es Antihistaminika, die nicht mehr müde machen und lokal wirkende Cortison Sprays. Die molekulare Diagnostik ermöglicht zudem eine individuelle Hypnosensibilisierung. Schwieriger sieht es bei Tierhaarallergien aus. Oft bleibt nur die Option der Trennung vom Haustier.

Bei Nahrungsmittelallergien kann die exakte Diagnose schwierig sein. Die beste Testung wären die Dünndarmbiopsie und der Nachweis von Antikörpern auf das entsprechende Nahrungsmittel in der Darmschleimhaut. Für Erdnussallergiker gibt es bereits eine orale Immuntherapie und in der Phase der Entwicklung sind Immunisierungspflaster mit Erdnussproteinen.

Diagnosemöglichkeiten aus ganzheitlicher Sicht sind:

Blutuntersuchungen auf Immunglobuline, auch spezifische IgE, IgG und IgG4-Tests auf diverse Nahrungsmittel sind in der Schulmedizin etabliert. Der bekannte Allergoscreen-IgG4 (Bluttest aus Serum) ist zumeist nicht sensitiv genug. Auf einmal wird eine Allergie auf alles ausgewiesen.

Hauttest (Prick-Test): werden noch verwendet, obwohl die Haut ein anderes allergologisches Organ ist und anders anzeigen wird als der Darm. Ein Hauttest zeigt meist nur die Sekundär-, nicht die Primärallergien.

Grosse Stuhlanalyse: Bakterien und Parasiten -> gibt Hinweise auf die Intaktheit der Darmflora und der Schleimhaut sowie auf entzündliche Vorgänge. 

Feinenergetische Tests: Die Tatsache, dass alle Labortests auf Nahrungsmittelallergien eigentlich unbefriedigend sind, hat dazu geführt, dass sehr häufig feinenergetische Tests zu Hilfe genommen werden – wie z.B. Kinesiologie, Elektroakupunktur oder Bioresenonanz. Der Vorteil der feinenergetischen Tests ist, dass die Verträglichkeit getestet wird, d.h. die Schwingung zwischen der Substanz und der Testperson.

Haarmineralanalysen bei Allergikern: Sehr wertvolle Diagnostik mit Aussagen über Spurenelemente, aber auch über toxische Belastung mit Schwermetallen. Bei Allergikern zeigen sich oft Zink- und Selenmangel. Hohe Aluminiumbelastungen sind bei Allergien häufig. Haarmineraltests sind daher gute Milieu-Untersuchungen.

Die hypoallergene Ernährungsumstellung

Laut einer Charité-Studie können sich Allergiesymptome um bis zu 30% verringern, wenn unser Mikrobiom im Gleichgewicht ist. In einem übersäuerten Organismus haben Allergien eine stärkere Wirkung. Somit steht die Ernährung auch später, im Kindes- und Erwachsenenalter, in einem ursächlichen Zusammenhang mit einer Allergie. Sinnvoll ist eine vielseitige Ernährung mit vielen Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren. Lies dazu mein Mini-Guide unter dem Blog Wunderorgan Darm 

Wenn du dir vorstellst, dass über 70% des Immunsystems gestört ist, muss bei jedem chronisch kranken Erwachsenen immer an eine Nahrungsmittelallergie gedacht werden, auch wenn diese keine direkten, vordergründigen Symptome zeigt.

Sei es bei Autoimmunkrankheiten, chronische Infektionskrankheiten, chronische Darmstörungen, Migräne, Asthma bronchiale, Bronchitis, Stirn-Kiefer-Nebenhöhlen-Entzündungen oder an den Gelenken wie Polyarthritis, Gicht, Rheuma sowie Depressionen, chronische Müdigkeit und Burnout-Syndrom. Auch Schimmelpilz/Candida (Mykose), Schwermetallbelastungen mit Amalgam, Quecksilber, Aluminium gehören dazu. Darüber vielleicht mehr in einem nächsten Blog. 

Als wichtig in der Therapie von Allergien, erachte ich die Einhaltung einer antiallergischen hypoallergenen Stoffwechseldiät z.B. nach Rau und Werthmann. Nach zwei Wochen spüren die meisten Menschen schon eine körperliche Veränderungen. Da wir meist nicht wissen, wogegen man allergisch ist, empfiehlt sich die hypoallergene Kost während mehrerer Wochen durchzuführen. Damit hat man eine über 90% Chance, das Primärallergen zu treffen. 

Willst du mehr erfahren, dann scheue nicht mich zu kontaktieren. Oft hilft es, sich Unterstützung zu holen. Das macht das Leben leichter.

Herzlichst,

Patrizia

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